Streetfishing Holland - Tipps und Tricks - Dein Ratgeber
Grundlegendes
Streetfishing ist nicht nur in Holland sehr beliebt. Auch in diversen anderen Städten, in denen die Flüsse und Kanäle durchfliessen nimmt Streetfishing immer mehr an Beliebtheit zu.
Mit diesem Blog möchten wir einen kleinen Ratgeber für euch erstellen, worauf ihr achten müsst und vor allem mit welchen Ködern wir sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
Wir beziehen uns in diesem Blog hauptsächlich auf Holland. Die wohl bekannteste Ortschaft für Streetfishing ist Amsterdam.
Die Grachten im Stadtzentrum lassen keine Wünsche offen. Von Barsch über Zander bis zu Hecht und sogar Rapfen, kann alles gefangen werden. Nicht selten werden auch Brachsen beim Jig-Fischen gehakt.
Planung
Es bedarf einer guten Planung, um einen Reibungslosen Angel-Kurztrip geniessen zu können. Als erstes benötigt jeder der in Holland angelt, einen Angelschein. Zudem sind passende Köder, vor allem genug Terminaltackle und mehrere Ruten von Vorteil.
Die Auswahl an Hotels macht es auch nicht ganz einfach, in einer Stadt wie z.B Amsterdam, die passende Unterkunft zu finden.
Vispas
Der Angelschein kann am einfachsten über’s Internet (hier geht’s zur Webseite) bestellt werden. Um einen Vispas erwerben zu können, muss man sich für einen Fischerverein in Holland entscheiden. Keine Angst, man hat keine Vereinspflichten ;-)
Grundsätzlich ist es so, dass rund ca. 85% von Holland, mit einem Patent beangelt werden können. Zusätzlich zum Vispas benötigt man noch die Visplaner App. Diese ist im Appstore und Playstore kostenlos erhältlich.
Der Vispas wird per Post, zugesendet. Falls man etwas knapp bei Zeit ist, kann der provisorische Vispas ausgedruckt und mitgenommen werden, welcher per Mail in der Auftragsbestätigung zu finden ist.
Unterkunft
Es ist sinnvoll, die Unterkunft im Vorhinein zu buchen. Ob dies ein Hotel, ein Hausboot oder eine Massenunterkunft sein soll, musst du selbst entscheiden.
Bedenke: Bei einem Hotel hast du meistens die Möglichkeit einen Parkplatz und das Frühstück dazu zu buchen.
Grundsätzlich empfehlen wir ein Hotel eher etwas abgelegen zu buchen. In der Stadt selbst ist das Nachtangeln nicht erlaubt. Daher können die Kanäle ausserhalb der Stadt besser genutzt werden und man ist nahe an der Unterkunft.
Die Unterkünfte können über die bekannten Plattformen gebucht werden. Wir buchen hauptsächlich via Booking.com. Diese sind gleich in Amsterdam stationiert.
Kleidung
Das Wetter in Meeresnähe wechselt ständig. Daher lohnt sich eine Regenjacke und gutes Schuhwerk, sowie eine Kopfbedeckung und je nach Jahreszeit auch Sonnencreme. Das richtige Schuhwerk mit einer rutschfesten Sohle ist ein Muss.
Um in den Poldern zu angeln, empfiehlt sich im Sommer lange Hosen zu tragen. Die Schilfgürtel sind meistens nicht bis ganz ans Wasser geschnitten. Wanderschuhe sind hier grundsätzlich nicht falsch. Hingegen beim Street Fischen sind Joggingschuhe sehr bequem und sicher-
Jahreszeit
Die Kunstködersperre wird im Juni aufgehoben. Die beste Jahreszeit, nach unserer Erfahrung, sind die Herbstmonate September, Oktober und November. In diesen Monaten ist die Frequenz an Barsch und Zander hoch. Bei den Poldern sind die Schilfgürtel am zusammenfallen und liefern perfekte Unterstände für Hecht und Barsch.
Die Sommermonate sind schwierig. Da die Wassertemperatur steigt und die Sonne gnadenlos runterbrennt. Jeder Fisch muss verdient sein. Wenn jedoch einer Beisst, dann meistens ein grosser, stattlicher Fisch. In den Poldern sind die Schilfgürtel zum Teil geschnitten, aber nicht bis ganz ans Wasser.
Ausrüstung
Gute Ausrüstung ist Goldwert. Wie oben beschrieben ist wetterfeste Kleidung ein Muss für einen Wochenendtrip nach Holland. Nebst gutem Schuhwerk und solider Bekleidung, ist das Tackle ebenfalls Matchentscheidend. Holland hat kein Verbot für Widerhaken. Da jedoch Catch&Release erlaubt, ja, sogar fast erwünscht ist, legen wir es allen ans Herz: Angelt ohne Widerhaken aus liebe zum Fisch! Lieber ein Fisch weniger auf dem Zähler, dafür das nächste Jahr noch immer einen guten Bestand!
Köder
In Holland fahren sehr viele Fahrrad. Noch mehr Fahrräder jedoch, liegen in den Grachten. Je nachdem wie nahe man an der Struktur angeln möchte, ist jeder 2. Wurf ein «Hänger». Es empfiehlt sich viele Jigheads und Softbaits mitzunehmen, um nicht auf dem trockenen zu sitzen.
Die meisten geangelten Köder beim Street fischen sind Gummiköder wie Shads oder Twister. Ebenso sind Spinner, Cranks und Chatterbaits sehr fängig. Ob diese nun am Jighead oder am Dropshot-Rig gefischt werden, obliegt jedem selbst.
Die Besten Erfahrungen machten wir mit dem Lazy Shad von K.P Baits in 3" (7,5cm) im Dekor 081 Pink/Grün und mit dem Rabaza Shad von Major Fish in 4" (10cm) im Dekor «Pointer».
Rute
Zum Angeln in Grachten wird keine schwere Rute benötigt. Ein Wurfgewicht von 3g bis maximal 25g reicht vollends aus um den Stachelrittern nachzujagen. Anders sieht es aus, beim Polderangeln. In den meisten Grachten sind die Hechte eher rar. Hingegen Zander und Barsche. Die Stachelritter sind in jeder Gracht anzutreffen. Eine kurze Rute mit ordentlich Rückgrat (um die «Hänger» zu lösen) gehört zwingend dazu.
Rein für die Mobilität empfiehlt es sich jeweils nur eine Rute ans Wasser mitzunehmen. Falls man sich gewöhnt ist mehrere Ruten mitzuschleppen, können auch 2 Ruten (z.B eine Dropshot- und eine Jigrute) mitgeführt werden.
Terminaltackle
Abrisse sind an der Tagesordnung. So viele Fahrräder und Hindernisse, welche im Wasser liegen, haben wir noch nicht oft gesehen. Wir empfehlen daher lieber zu viel Terminaltackle mitzunehmen als zu wenig.
Jigheads und Dropshot Weights sollten nicht allzu schwer gewählt werden. Die Grachten sind meistens nur bis 3m tief. Daher reichen Gewichte um die 10-12g aus. Wer lieber etwas schwerer angelt, kann auch 15g nehmen, wer etwas leichter angelt reichen 7g aus.
Da die meisten Orte immer mehr unter dem zunehmenden Befischungsdruck leiden, ist Fluorcarbon die beste Lösung. Mit einem Durchmesser von +/- 0.40mm und einer vorgeschalteten Stahlspitze, hatten wir die besten Erfolge.
Zwingend dabei sein muss eine Abhakmatte, bzw. ein Massband auf welchem der Fisch schonend vermessen und abgehakt werden kann. Die Major Fish XL Scale eignet sich perfekt dazu.
Kescher
Die meisten Grachten haben hohe Spundwände. Da reicht ein normaler Raubfischkescher nicht bis zum Wasser. Fische an der Hauptschnur hochzuheben ist nicht gern gesehen, zumal dies auch gegen unsere Philosophie als Fischer geht.
Wir empfehlen euch daher, geht zu euerem Tackle Dealer des Vertrauens und kauft oder bestellt dort einen Spundwandkescher. Es gibt hauptsächlich zwei verschiedene Varianten:
- Mit Teleskopstange auf rund 4 bis 5m ausziehbar
- Mit Schnur 5-10m
Wir haben beides ausprobiert und haben uns für den Kescher mit Teleskopstange entschieden. Dieser ist etwas handlicher zum Transportieren und kann auch für die Polder benutzt werden.
Spots
Struktur gleich Fisch. Diesen Grundsatz kennen alle Angler. Wo ist in Holland die Struktur in einer Gracht, die durch eine Stadt fliesst? Natürlich, unter den zahlreichen Brücken, Schleusen und aber auch bei Bootstegen und versenkten Fahrräder Unterwasser. Die Brücken sind grundsätzlich an den Seiten sowie auch direkt darunter zu befischen. Erfahrungsgemäss, wenn man viel Strecke zurücklegen möchte, reicht es ca. 5-8 Würfe unter die Brücke und nochmals soviel an die Ecken der Brück zu werfen. Wenn kein Fisch einsteigt, geht’s weiter zur nächsten. Wer weniger Strecke zurücklegen möchte, kann bei den Spots auch gerne mehr würfe machen. Wenn anfangs nichts beisst, heisst es nicht, dass keine Fische da sind. Die Fische brauchen einfach etwas mehr Reitz. Kreuzungen bei den Grachten gelten auch als Hotspots. Da drehen die Boote ab und es werden Sedimente aufgewirbelt. In den Sedimenten finden die klein fische kurzzeitig Schutz und die grossen Räuber somit die Nahrung. Es lohnt sich, solche Spots etwas länger und vielfältiger abzuwerfen.
Das wichtigste in Kürze:
Streetfishing ist nicht für jede Person. Wenn man bedenkt, dass 20'000 Schritte pro Tag normal ist, um die Spots abzurackern. Gutes Schuhwerk, Trockene und wetterfeste Kleidung sowie das richtige Tackle entscheiden über ein gelungenes oder ein nicht gelungenes Angelweekend. Fische hat es zu genüge in Holland. Ob sie Beissen oder nicht, liegt einerseits an den passenden Ködern, andererseits auch an der Führung der Köder. Die besten Spots in den Grachten sind jeweils unter den Brücken. Die Fische können dort Schutz und Nahrung finden. Ebenso sind Kreuzungen im Wasser auch gute Spots. Dort werden die Sedimente durch die abdrehenden Boote immer wieder aufgewirbelt.
Major Fish hat sich die Mühe gemacht und zwei Zielfischboxen zusammengestellt, in welchen die passenden Köder für Barsch und Zander sind. In diese Boxen ist das gesamte Know-How unserer Teamfischer mit eingeflossen.
Falls du unschlüssig bist, welche Köder für Holland die richtigen sind, wirst du in unserer Barsch Tactical Box sowie auch in unserer Zander Tactical Box fündig.
Und nun wünschen wir dir viel Spass bei deinem Aufenthalt in Holland und natürlich ein kräftiges Petri Heil!
Du hast bereits mit unseren Ködern deine Fische gefangen? Lass uns deine Fangbilder zukommen und begeistere die Angelcommunity!
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